Kognition
Die von der Ruhr-Universität Bochum durchgeführte Studie zur Kognition wurde im „Journal of Alzheimer’s Disease“ veröffentlicht. Sie zeigt deutliche Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten aus. 70% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit MCI wurden durch das Training in den Non-MCI Bereich hochgehoben.
Hier finden Sie das paper zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38669526/
go4cognition: Evaluation einer neu entwickelten Multikomponenten-Intervention bei leichter kognitiver Beeinträchtigung
Liseck et al., J Alzheimers Dis 2024 Apr 26.
Zusammenfassung
Hintergrund: Kognitives Training und körperliche Bewegung zeigen positive Effekte auf den kognitiven Abbau bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI). Multimodale Interventionen für MCI-Patienten, die körperliches und kognitives Training in einem sozialen Kontext kombinieren, scheinen den kognitiven Verfall zu verlangsamen.
Zielsetzung: Auf der Grundlage einer früheren Studie wurde ein neues mobiles Gamification-Tool (go4cognition; https://www.go4cognition.de) entwickelt, mit dem kognitive und körperliche Funktionen gleichzeitig in einem Gruppenumfeld trainiert werden können. Es umfasst Aufgaben, die auf verschiedene kognitive Funktionen abzielen (Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis, exekutive Funktionen). Der computergestützte Aufbau ermöglicht eine individuelle Leistungsanalyse. In dieser Studie wurden die Auswirkungen dieses Instruments untersucht.
Methoden: 30 Teilnehmer mit MCI gemäß der Definition des Consortium to Establish a Registry for Alzheimer’s Disease (CERAD), im Alter zwischen 66 und 89 Jahren, trainierten zwölf Wochen lang an zwei Tagen pro Woche eine Stunde lang. Zusätzlich wurde vor und nach der Intervention eine standardmäßige neuropsychologische Bewertung von Gedächtnis und Aufmerksamkeit durchgeführt.
Ergebnisse: Das go4cognition-Gerät ist sehr wirksam bei der Verbesserung verschiedener kognitiver Funktionen. Es wurde eine signifikante Verbesserung des CERAD-Gesamtscores festgestellt, was zu einer Neuklassifizierung von 70 % der ehemaligen MCI-Patienten in Nicht-MCI-Patienten führte. Darüber hinaus wurde eine Verbesserung der Wortflüssigkeit, des verbalen Gedächtnisses, des räumlichen Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit festgestellt. Darüber hinaus korrelierte der CERAD-Gesamtwert signifikant mit der Leistung im go4cognition-Tool.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Intervention unterstützen die Idee der Wirksamkeit einer kombinierten kognitiven und motorischen Intervention durch die Einbeziehung neuropsychologischer Paradigmen in einem Gruppenrahmen und deuten auf einen engen Zusammenhang zwischen kombiniertem kognitivem und körperlichem Training und kognitiver Leistung hin.
Bewegung
Die von der Universität Witten-Herdecke durchgeführte Studie zur Bewegung zeigt eine Steigerung der gegangenen Schritte an den Trainingstagen von 30% gegenüber den Tagen ohne Training.
Einer Demenz vorbeugen – Senioren und Seniorinnen aktivieren
Um einer drohenden Demenz vorzubeugen und um Seniorinnen und Senioren zu aktivieren entwickelte in dem Forschungsprojekt „go4cognition“ ein interdisziplinäres Team aus Spezialisten verschiedener Institutionen – unter anderem Neuropsychologen, Sportwissenschaftler, Ärzte, Pflegewissenschaftler und Softwareentwickler – ein neuartiges Gedächtnistraining mit Bewegung, das die geistigen und körperlichen Fähigkeiten der Senioren verbessert.
Dieses Projekt wurde durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
An der Forschung waren beteiligt:
- Ruhr-Universität Bochum (Klinische Neuropsychologie)
- Hamburger Fernhochschule (Studienzentrum Essen, Gesundheit und Pflege)
- BG Klinik Duisburg
- Seniorenzentrum „Gute Hoffnung“ Oberhausen
- Ontaris Wuppertal
Der Beginn
In dem ersten Teil des Projektes nahmen rund 40 ältere Menschen mit MCI (Mild Cognitive Impairment) aus dem Oberhausener Seniorenzentrum an einem Trainingsprogramm im Athletikum Rhein Ruhr der BG Unfallklinik in Duisburg teil. Herzstück dieses Bewegungslabors ist ein Sensor-bestücktes Mattensystem. Damit trainieren normalerweise Leistungssportler und Rehabilitanden nach Unfällen beispielsweise Gang- und Laufmuster, Koordination, explosive Antritte und dynamische Richtungswechsel. Das Mattensystem ist aber auch für das Training körperlicher und kognitiver Fähigkeiten von Menschen mit MCI sehr gut geeignet. Die Oberhausener Senioren, die für sechs Wochen und zwölf Trainingseinheiten im Athletikum Rhein Ruhr sein werden, absolvieren auf dem mehrfach einen vorgegebenen Parcours mit nummerierten Kontaktfeldern. Die Reihenfolge der anzulaufenden Felder – zum Beispiel 1, 8, 7, 3 – wird den Testpersonen dafür nur kurzzeitig auf einem Bildschirm präsentiert. Um den richtigen Weg zu finden, müssen sich die Probanden also die Reihenfolge der Zahlen merken, die richtigen Felder suchen und diese dann zielgerichtet ansteuern. Durch diese Kombination von kognitivem Training mit körperlicher Bewegung werden geistige und körperliche Fitness trainiert.
Auf YouTube finden Sie zwei Fernsehberichte:
Basierend auf den Erfahrungen und Ergebnissen im Athletikum, entwickelte Ontaris ein neues Hightech-System, das mobil ist und schnell aufgebaut werden kann.
In der Pilotphase wurde dieses neue System mit 6 Gruppen á 10-12 Personen getestet. Diese Phase wurde von der klinischen Neuropsychologie der Ruhr-Universität Bochum sowie von der Universität Witten-Herdecke wissenschaftlich begleitet.
Das Training mit dem neu entwickelten System wurde über den Zeitraum von 2 Jahren in den Einrichtungen der Guten Hoffnung in Oberhausen, in den Feierabendhäusern der Diakonie Ruhr in Witten und in Solingen beim Regionalbüro Bergisches Land / Hauspflegeverein Solingen e.V. durchgeführt.
go4cognition: Weitere Informationen
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